Lieselotte Bölsche-Teepe (*19. April 1924 in Wetzlar, +04. November 1989 in München) war eine Malerin und Grafikerin.
FAMILIE
Sie war mit Karl Bölsche (1899 -1977) dem Sohn von Wilhelm Bölsche (Populärwissenschaftler und Schriftsteller), verheiratet. Das Ehepaar hat einen Sohn, Jürgen Bölsche, der sich heute um ihren Nachlass etc. kümmert.
LEBEN
Lieselotte Bölsche-Teepe wurde in Steindorf, jetzt Wetzlar, geboren. Sie war die Tochter von Friedrich Teepe (1889 -1967), leitender Angestellter bei der Firma Leitz (Optik), und Frida Freund (1890 -1939). Schon in der Jugend zeigte sich ihre Neigung zum Zeichnen. Nach bestandener Aufnahmeprüfung an der Akademie der Bildenden Künste München studierte sie von 1946 bis 1950 bei den Professoren Karl Caspar und Fritz Skell. Den Schwerpunkt bildete dabei das Naturstudium, d.h. das genaue Abbilden der Wirklichkeit. Während dieser Zeit fertigte sie als freie Mitarbeiterin für die populärwissenschaftliche Zeitschrift Orion in Murnau am Staffelsee Illustrationen an. Dabei lernte sie im Verlag Sebastian Lux, Herausgeber dieser Zeitschrift, ihren späteren Ehemann, den Schriftleiter Karl Bölsche kennen. Auch verband sie eine langjährige Freundschaft mit dem Autor Fritz Bolle sowie dem Steinmetz und Bildhauer Karl Oppenrieder und dessen Tochter Barbara in München.
Nach der Eheschließung 1951 malte sie Landschaftsbilder, Portraits und Blumenstilleben vorwiegend in Öl. Ab 1966 wohnte sie in der Gemeinde Bernried am Starnberger See. Es entstanden zahlreiche Aquarelle – teilweise auf Japanpapier –, die den See mit dem Voralpenland sowie die bunte Vielfalt der dortigen Flora zum Inhalt haben. Eine Erweiterung ihrer Technik bildeten Elfenbeinminiatur, Hinterglasmalerei sowie Radierung, mit der sie traditionelle Motive dieser Region wie z.B. Trachten, die Bernrieder Lichterprozession oder die Tutzinger Fischerhochzeit darstellte.
1977, nach dem Tod des Ehemanns und mit der beginnenden Krebserkrankung 1980 bis zu ihrem Tod 1989 thematisierte sie in ihren Werken auch Gedanken einerseits über die Bedrohung und Vergänglichkeit des Menschen in der modernen Zeit z.B. durch Krieg, Krankheit und die allgemeine Anonymität der Großstadt, andererseits über das Prinzip Hoffnung und Erlösung. Es entstanden so allegorische Darstellungen in lavierter Grafik und Öl.
Darüber hinaus illustrierte sie Episoden aus dem Zyklus der Metamorphosen des Ovid in 35 kolorierten Linoldrucken auf Japanpapier. Die Momente der Umgestaltung von Mensch und Natur, ihre Vergänglichkeit sowie das Entstehen neuer Gegenstände in der Realität wurden dabei naturalistisch nachempfunden. Sie prägten ihren Stil.
